Die Menschheit wurde dahingerafft von Untoten. Andy und seine Frau Kay sowie ihre einjährige Tochter leben auf einem Hausboot und sind auf dem Weg zu einer Militärbasis, wo sie sich Hilfe erhoffen. Doch dann wird Kay gebissen und mutiert innerhalb von zwei Tagen ebenfalls zu einer Untoten. Andy und Tochter Rosie ziehen an Land weiter, doch als auch er gebissen wird, ist ihm klar, dass er nur noch 48 Stunden hat, um für seine Tochter Pflegeeltern zu finden...
Zombiefilme gibt es wie Sand am mehr, umso erfreulicher ist es, dazwischen ein paar Perlen zu finden, die auch mal einen anderen Ansatz finden. Denn hier geht es nicht um das Überleben, um das Finden eines Heilmittels, um das Thema „Der Mensch ist schlimmer als der Untote“, hier geht es eher um essenzielle Dinge wie Menschlichkeit und Familie, letztendlich auch um Liebe. Herzzereißend ist es, wenn Martin Freeman mit seiner Tochter, die all das Drama noch gar nicht versteht, durch diese grausame Welt streift und weiß, seine Zeit ist bald abgelaufen, und wenn er es nicht schafft, seine Tochter in liebende Hände zu geben, dann wird sie sterben, im schlimmsten Falle durch seine eigene Hand. Diese melancholische, eigentlich sogar eher todtraurige Grundsituation punktet, vor allem, da die Optik der Zombies mal ungewöhnlich ist und weil das Baby, das nicht durch irgendwelche Puppen dargestellt wird, sondern echt ist, für zusätzliche Dramatik sorgt. Dabei verzichtet „CARGO“ dann aber auf Action und brutale Dramatik, ja sogar auf allzu sozialkritische Untertöne, die werden nur gestreift, der Fokus richtet sich auf den Vater, dem die Zeit unter den Fingern davonrinnt und der dringend jemanden braucht, der sich um seine Tochter kümmert. Das ist, wie anfangs gesagt, ein sehr schöner Ansatz, den man so noch nicht hatte in diesem Genre. Hinzu kommt das ungewöhnliche Setting, denn das Ganze spielt in der Wildnis Australiens, und wer hat schon mal australische Ureinwohner Jagd auf Untote machen sehen? „CARGO“ ist für jeden, der dem Zombiethema auch mal andere Seiten abgewinnen möchte und der keine übliche Blutorgie erwartet.(Haiko Herden)
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